Sie sind zwar die Kleinen, zanken aber genauso wie die Großen. In „
fair“ bot Louis Klamroth (35) die passende Bühne: „Der Vierkampf: Wer schafft es in den Bundestag, wer fliegt raus?“
Im Ring: Dorothee Bär (46, ), Sahra Wagenknecht (55, BSW), Christian Lindner (46, FDP) und Jan van Aken (63, Linke). Stimmung: gereizt. Positionen: verhärtet. Ton: übergriffig. Duelle an der Schmerzgrenze.
Klamroth: „Geht man so mit seinem Mitbewerber um?“
Talkmaster Klamroth heizte mit einem Einspieler des an. Im November hatte van Aken gepöbelt: „Ich möchte, dass wir vor dieser asozialen FDP landen. Ich kann die Gesichter von Lindner, Kubicki und wie sie alle heißen, nicht mehr sehen!“
Prompt gab’s den ersten Beifall. Klamroth: „Sie grinsen, Herr van Aken. Ich musste beim ersten Gucken auch lachen, aber beim zweiten habe ich mir gedacht: Geht man so mit seinem Mitbewerber um?“
Auch FDP-Spitzenkandidat Christian Lindner (46) wurde vom Linke-Chef ins Visier genommen
„Vielleicht im Ton ein bisschen scharf, und ‚asozial‘ sagt man nicht“, gab van Aken zu, doch entschuldigen wollte er sich nicht, denn: „Es haben viel zu viele Menschen unter Christian Lindner gelitten.“
Als ihm der FDP-Chef danach beim Thema Pflege dazwischenfunkte, wurde der Linke-Chef wütend: „Lassen Sie mich ausreden! Das ist ja nicht auszuhalten!“ Doch der FDP-Chef blieb cool: „Seien Sie nicht so zart besaitet, sonst sind Sie das ja auch nicht!“
Nächstes Zoff-Thema: Bürgergeld-Missbrauch durch Arbeitsverweigerung. Lindner zu van Aken: „Ich will Sie gern weiter provozieren, weil Sie hier so romantische Bilder zeichnen.“ Empörte Antwort des Linke-Chefs: „Das geht mir jetzt richtig ans Herz! Da draußen sind mehrere Millionen Menschen, denen geht es schlecht! Sie machen eine Politik der Herzlosigkeit!“
„Das erzählen Sie mal einem Busfahrer in Berlin“
„Ich möchte auch gern mal was sagen!“, meldete sich , musste aber erst mal einen Vorwurf von links einstecken: „Dieses Gerede, das ich hier gehört habe“, wetterte van Aken, „auch von dir, Sahra, die Verweigerer da unten – nein! Wir müssen mit der Hetze aufhören!“
„Das ist keine Hetze!“, keilte die BSW-Chefin zurück. „Wir müssen verbal abrüsten und uns gegenseitig nicht so beleidigen!“, mahnte Bär. „Die Bürger erwarten, dass wir Lösungen präsentieren und uns nicht gegenseitig die Kehle durchschneiden!“
Sahra Wagenknecht (55): „Lassen Sie uns mal nicht das Niveau in den Keller fahren“
Van Aken setzte trotzdem weiter auf Attacke. Sein wütender Kommentar zu Lindners Forderung nach mehr Leistungsgerechtigkeit: „Das erzählen Sie mal einem Busfahrer in Berlin!“ Konter des FDP-Chefs: „Sie dürfen gerne Ihre Parolen für Ihre Klientel machen. Ich sage das, was für unser Land wichtig ist!“
Zum Schluss versetzte Bär Wagenknecht mit einer Frage zur Ukraine in Rage: „Warum sagen Sie Ihrem Freund Putin nicht, dass er aufhören soll?“ Wütende Antwort der BSW-Chefin: „Jetzt lassen Sie uns mal nicht das Niveau in den Keller fahren!“
CSU-Politikerin Dorothee Bär (46) nannte Wagenknecht eine Freundin von Putin
Wagenknechts Vorwurf: Die Konsequenz aus der bisherigen Politik sei, „dass wir immer weiter Waffen liefern, wie es auch von der Linken immer wieder gefordert wird. Das ist doch unverantwortlich!“
Da platzte van Aken der Kragen: „Jetzt halt doch mal den Mund!“, herrschte er seine frühere Parteigenossin an. Beifall und Gelächter im Publikum. Klamroth sichtlich genervt: „Wir müssen ein bisschen auf den Ton achten. Bitte höflich bleiben!“ Doch da war leider schon Schluss.
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