Reiseziel USA: Blick über die Skyline von New York City. :Auffällige Bewegungen im Reiseverkehr: In den USA sackt die Zahl der Besucher aus dem Ausland in den vergangenen Wochen dramatisch ab - insbesondere bei Touristen und Geschäftsleuten aus Europa. Spielt Trumps Politik mit der Brechstange eine Rolle?

Noch handelt es sich nur um vorläufige Zahlen der US-Einreisebehörden, doch wenn sich der Trend bestätigt, dann dürften der amerikanischen Tourismusindustrie eine schwierige Sommersaison bevorstehen: Die Zahl der ausländischen Besucher ist in den USA in den zurückliegenden beiden Monaten massiv zurückgegangen.

Bei den Reisenden aus Übersee verzeichnet das Handelsministerium in der Hauptstadt Washington im Monat März ein Minus von 12 Prozent. Im Februar betrug der Rückgang im Vergleich zum Vorjahresmonat bereits minus 2 Prozent. Im Januar war das Reiseaufkommen aus Übersee noch um 5 Prozent gewachsen. Steht die Entwicklung im Zusammenhang mit der neuen politischen Ausrichtung der Vereinigten Staaten unter Donald Trump?

Der Blick auf die Details legen mögliche Auswirkungen der US-Außenpolitik nahe. Die mit Abstand stärksten Einbrüche verzeichnet der US-Tourismus bei den Besuchern aus Europa. Die Einreisen aus Dänemark zum Beispiel brachen im Februar um volle 34 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat ein. Trump hatte in den vergangenen Wochen mehrfach Anspruch auf die Insel Grönland erhoben, die weitgehend autonomer Bestandteil des dänischen Staatsgebiets ist.

Auffallend scharfe Rückgänge zeigen sich jedoch auch bei den Einreisen aus Herkunftsländern wie Großbritannien (minus 14 Prozent), Schweiz (minus 26 Prozent) oder Spanien (minus 25 Prozent). Die Zahl der Besucher aus Österreich sackte im Februar demnach um 23 Prozent ab. Die Zahl der Geschäftsreisenden und Touristen aus Deutschland lag zuletzt 28 Prozent unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums.

Verschiedene Einflussfaktoren möglich

Mögliche saisonale Einflüsse wie etwa unterschiedliche Ferientermine oder konjunkturelle Faktoren wären natürlich denkbar. Allerdings zeigt sich der abrupt einsetzende Abwärtstrend nicht nur bei den genannten europäischen Staaten, sondern beinahe weltweit. Die Zahl der USA-Besucher aus Mittelamerika zum Beispiel ging im Februar um 6 Prozent und im März um 24 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zurück. Das Minus der Reisenden aus Afrika betrug 12 Prozent, bei den karibischen Staaten lag es zuletzt bei 26 Prozent.