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Bewohner des Schweizer Lötschentals schauen fassungslos auf eine meterhohe Fels- und Eiswüste. "In ein paar Sekunden war die ganze Heimat kaputt", sagt einer. Vorüber ist die Gefahr nicht: Jeden Moment könnte sie das nächste Unheil ereilen. Auch der Ausblick eines Forschers ist düster.

Nach dem gigantischen Gletscherabbruch im Lötschental im Schweizer Kanton Wallis droht nun eine weitere Katastrophe. Ein meterhoher Damm aus Geröll, Fels und Eis verhindert den Abfluss des Flüsschens Lonza. Dahinter stauen sich bereits immense Wassermassen.

Wenn das Wasser durchbricht, droht weiter unten im Tal eine Flutwelle oder ein Murgang, also eine Gerölllawine, wenn das Wasser dann Teile des Damms ins Tal reißt. In zwei Weilern wurden bereits mehrere Häuser vorsichtshalber geräumt. Auf Drohnenbildern ist zu sehen, dass ein Großteil von Blatten unter einer meterhohen Schuttschicht liegt, die wenigen verschonten Häuser sind von der Lonza überflutet.

Der Abgeordnete Beat Rieder aus dem Nachbarweiler Wiler sprach im Schweizer Fernsehen von einer Jahrhundertkatastrophe. "Es ist ein Ereignis, das das Tal seit Beginn der Geschichtsschreibung nie erlebt hat", sagte er. "Die Leute haben alles verloren, was man sein ganzes Leben aufgebaut hat."