Brosius-Gersdorf wurde von der SPD für das Bundesverfassungsgericht vorgeschlagen.

Brosius-Gersdorf wurde von der SPD für das Bundesverfassungsgericht vorgeschlagen.

(Foto: picture alliance / teutopress)

Aus der Union gibt es massiven Widerstand gegen die Rechtsprofessorin Brosius-Gersdorf als Verfassungsrichterin. Die Wahl wird vergangene Woche kurzfristig von der Tagesordnung genommen. Die Juristin wird im Zuge dessen mit Drohungen konfrontiert - und zieht Konsequenzen für ihre Arbeit am Lehrstuhl in Potsdam.

Die Rechtsprofessorin Frauke Brosius-Gersdorf, deren Wahl zur Verfassungsrichterin am Freitag wegen eines Streits um ihre politischen Positionen scheiterte, ist nach eigenen Angaben bedroht worden. "Ja, wir haben Drohungen bekommen, ich vor allem, per E-Mail, Poststücke mit verdächtigem Inhalt, die an meinen Lehrstuhl gesendet wurden", sagte Brosius-Gersdorf laut Vorabmeldung in der ZDF-Sendung "Markus Lanz".

Wegen der Drohungen habe sie ihre Mitarbeiter vorsorglich bitten müssen, nicht mehr am Lehrstuhl zu arbeiten, sagte die Juristin, die an der Universität Potsdam einen Lehrstuhl für Öffentliches Recht innehat. Zugleich wies Brosius-Gersdorf in der ZDF-Sendung erneut die Behauptungen zurück, sie sei linksradikal. "Ich vertrete absolut gemäßigte Positionen aus der Mitte unserer Gesellschaft", sagte sie. Die Debatte um ihre Position halte sie für gefährlich.