Deutschland frechster Simulant war in 166 Kliniken 



Lehrte (Niedersachsen) – Er ist der Horror für jede Krankenkasse! Alexander S. (38) täuscht Krankheitssymptome vor, um in Klinken stationär aufgenommen und versorgt zu werden.

Am Dienstag stand der Obdachlose zum zweiten Mal vor Gericht, weil er erneut auf Kosten der Kasse einen Klinik-Trip durch Deutschland unternommen hatte!

Unterwegs zwischen Nordsee und Alpen

Es gibt wohl niemanden, der die Krankenhäuser der Republik besser kennt als er – Alexander S. machte fast überall Station. Im Juli 2020 war er vom Landgericht Hildesheim wegen gewerbsmäßigen Betrugs zu 2,5 Jahren Knast verurteilt worden, weil der Obdachlose sich in 13 Monaten in Spitälern zwischen Nordsee und Alpen einquartiert hatte. Schaden für die Kasse damals: mehr als 200.000 Euro.

Auch in der Uni-Klinik in Düsseldorf machte der Obdachlose Station

Auch in der Uni-Klinik in Düsseldorf machte der Obdachlose Station

Die Zeit in der Zelle bremste seine Reiselust nur kurz. Nach der Haft genoss er laut Anklage von April bis September 2024 Kost und Logis in 60 Krankenhäuser! Schaden für die BKK „Exklusiv“ dieses Mal: 121.400 Euro. Sein Trip führte ihn u. a. nach Emden, Osnabrück, Bonn, Düsseldorf, Saarbrücken, Frankfurt, Stuttgart, München, Dresden und Leipzig. Im September wurde er in Hamburg von der Polizei festgenommen – Endstation U-Haft.

Beim Prozess in Hildesheim im Sommer 2020 saß Alexander S. noch im Rollstuhl – jetzt kann er wieder gehen

Beim Prozess in Hildesheim im Sommer 2020 saß Alexander S. noch im Rollstuhl – jetzt kann er wieder gehen

Krankenhaus-Betrüger: „Es ist eine Zwangsstörung“

„Bei mir hat es wieder Klick gemacht“, sagte Alexander S. im Prozess vor dem Amtsgericht Lehrte (Region Hannover) und gab alle Taten zu. „Es war so eine Art Zwangsstörung, ich konnte dagegen nichts machen.“ Deswegen habe er sich schon psychologisch behandeln wollen. Er spricht sogar von rund 300 Krankenhäusern, in die er sich einquartiert habe.

Richter Robert Glaß: „Sie blockierten Betten für echte Kranke“

Richter Robert Glaß: „Sie blockierten Betten für echte Kranke.“

Der Trick des wohnungslosen , um ins Bett zu kommen: Gegenüber den Ärzten klagt er bei der Aufnahme über schlimme Magen-Darm-Beschwerden, Depressionen, Diabetes-Symptome (Unterzuckerung) oder Multiple Sklerose (MS-Schübe mit Krämpfen). „Sobald Untersuchungen erfolgen sollten, verließ er die Klinik wieder“, so die Staatsanwältin.

Kommentar veröffentlichen

0 Kommentare